Obsi schrieb: Die Profireiter sollen mal hübsch ihren eigenen Stall kehren, statt auf Amateurreitern rumzuhacken.
Denn die sog. "Freizeitreiter" sind es nicht, die ihre Pferde mit unlauteren Mitteln zu Leistungen anpeitschen, die sie kaum erbringen können.
das stimmt wohl. allerdings sind ja auch nicht alle freizeitreiter nett zu pferden.
das schlimme ist:
je weniger ahnung man hat um so schneller lässt man sich übertölpeln! wir bekommen ja seit 38 jahren pferde in beritt. und die tendenz ist zunehmend, dass die besitzer kam bzw keine ahnung haben. natürlich ist niemals ein profisportler dabei, der sein pferd in beritt gibt (denn der macht es ja selbst) und die pferde sollen danach von den besitzern selbst oder familienmitgliedern weiter geritten werden - oder sie sollen danach verkauft werden.
"freizeitreiter wie früher" - ich nehm mal jetzt sokrates und obsi als positiv-beispiel - gibt es dabei nicht. ok - beide würden sich wohl auch aus klugheitsgründen ein pferd holen, was sie mit trainerhilfe gleich selbst reiten können. aber "früher" hatte ich kunden wie obsi und sokrates. also welche mit ahnung. mit normalen und vor allen passenden !!!! sätteln, galoppieren könnend, normale wünsche.
wäre ich soki an den zügeln zerrend vorgeritten, dann hätte soki sofort protestiert. sie würde auch sagen, dass sie das pferd selbst nachreiten können möchte und dass es ihr deshalb nichts gutes bringt, wenn ich da wild am zügel rupfe, damit käme sie nicht zurecht. obsi weiß auch wie ein sattel passt. oder wie die hufe ungefähr aussehen müssen. all sowas.
und deshalb:
den profis gehören die pferde ja nicht sondern den kunden/auftraggebern!und wenn die keine ahnung haben, dann fallen sie herein auf wortgewandte , aber lächelnde pferdeschinder!
und deshalb sind genau die freizeitreiter = besitzer in der verantwortung!
die müssen halt auch wieder selbst reiten wollen und nicht lieber nur am VIP stand des bezirksturniers prahlen wollen.
das dilemma betrifft ja nicht nur 200.000 euro pferde, es betrifft auch 10.000 und 4.000 euro pferde. es betrifft nicht nur FN-sportpferde sondern auch irgednwelche vollblutaraber oder welsh-mix.
wenn der besitzer keine ahnung hat, dann fällt er auf die blödsten idioten rein.
und da werden auch 21 jahre alte warmblüter "mit harter hand" geritten, weil "er das braucht" und nun endlich wieder "läuft". denn die müssen "rund geritten werden damit sie über den rücken kommen"!
es wird eben nicht mehr selbst gedacht sondern sie lassen sich auf insta oder youtube von laufenden bildern berieseln und wenn da eine frau lächelnd sagt, dass man so treiben muss und dass das so gesund ist, dann glauben die schafe das und es fällt ihnen nicht mal auf, dass das gezeigte nicht zu den worten und nicht zu alten grafiken in reitlehren passt.
habt ihr auch auf FB dauernd diese bescheuerte werbung derzeit, dass man endlich entspannt ausreiten möchte? und entspannt spazieren gehen möchte? auf den kurzvideos dazu sitzen die frauen mit bratpfannenärschen auf überdemensionalen bequemsätteln und die spaziergehsequenzen lassen die frage aufkommen, wie diese frauen schnell genug gehen können sollen, um mit ihren großen pferden schritt zu halten.
und weil das geziehe natürlich weh tut, werden sich eben horsemen gesucht. und die hauen nicht, denn hauen ist böse, sie ziehen innen und machen die pferde langsam und greifen schlimm in die psyche ein.
es betrifft also nicht nur die turnierreiteerei sondern jede form vom reiten.
wenn man gutgläubig lediglich auf jemanden hören will und nicht an sich selbst arbeiten möchte, dann ist entweder das endresultat, dass man noch auf eiinem stuhl auf dem reitplatz sitzt und man seinem pferd beibringt, ruhig neben einem stehen zu bleiben, wenn man da sitzt - oder aber man gibt sein pferd in dauerberitt zu einem schinder. und das sind so eitle gockel mit weißen hemden und die geben tüchtig an und zeigen fotos von sich wie sie grad am zügel zerren.
soki, der spruch aus dem artikel heißt ja nicht
Der Teil, dass die Reiterei verkommen ist, als das Freizeitreiten aufgekommen ist, bereitet mir Bauchschmerzen.
im artikel steht ja:
Als die Freizeitreiterei aufkam und sich plötzlich jeder ein Pferd leisten konnte.
mein englischer freund hat schon vor vieln jahren genau denselben spruch gesagt, also dass das dilemma daher kommt, dass jetzt jeder ein pferd haben kann.
je weniger freie zeit für ursprünglich schöngeistiges wie reiten, desto geringer sind die möglichkeiten. die 25 jahre alte tochter des großindustriellen, von haus aus alter adel, die nicht arbeiten gehen möchte und auch nicht muss, hat eben auch mehr möglichkeiten. wennn die auch noch klug ist, liest sie ganz viel und kann trotzdem noch täglich ihre 4 pferde reiten.
all die, die noch abends kellnern müssen, um den TA auch bezahlen zu können, die können heutzutage nur noch 2x die woche ihr pferd reiten - bzw sie wollen nicht mehr, weil zu kaputt und zu antriebslos - und die suchen sich jemanden, der ihr pferd psychisch oder per zügelzug runterfährt, damit es trotzdem funktioniert.
allgemein stelle ich fest, dass es kaum noch pferdebesizer gibt, die so gut wie jeden tag reiten. nicht mal mehr ein pferd. früher ritten viele 4 pferde nach feierabend. woher soll es also kommen mit dem Können?