Pferdekauf

Dann will ich auch mal ein Thema eröffnen, das mich momentan beschäftigt, zwar nur mittelbar, da ich selbst eben nicht suche (suchen muss... zum Glück). Interessieren wird es aber wohl immer uns Pferdeleute.

Aber meine Freundin sucht. Sie sucht ein gut gerittenes Freizeitpferd, das vor allem brav ist. Sie möchte damit ins Gelände und etwas Dressur in der Halle reiten. Und gesund soll es sein. Größe von 1,55 bis max 1,65m, Alter zwischen 5 und 9 Jahren.

Und sie sucht und hat sich schon viele Pferde angesehen, es ist manchmal seeehr interessant und manchmal unglaublich.
Momentan hat sie ein Pferdchen im Visier, 7 Jahre alt, 1,52m groß, Equidenpass, aber keine Abstammungspapiere. Farbe: sieht irgendwie etwas aus wie ein Appaloosa von der Färbung her, also Fuchs mit weißen Flecken und auch etwas schimmelig und auch auf der Kruppe gefleckt. 
Eigentlich sieht er (Wallach) aus, wie ein Wald- und Wiesenpony. Ist total lieb, kennt Ausreiten in der Gruppe und auch alleine und auch Fuchsjagden mit sehr großen Gruppen, soll auch da immer lieb und händelbar sein. 
Ist keine Turniere gegangen, kann Schritt, Trab , Galopp sicher, aber ansonsten jetzt nicht irgendwelche Lektionen. Gangwerk ist so, naja, normal, ich finde sogar, dass er im Trab hinten recht kurz tritt, also nicht unter den Schwerpunkt tritt, ein bisschen so ein Zuckeltrab.

Ach ja, und er hat eine weiche, hühnereigroße Beule am Kiefer. Das müsste noch abgeklärt werden, was das ist. Hat er wohl schon lange.

Große Preisfrage im wahrsten Sinne des Wortes. Was meint ihr, was momentan dafür verlangt wird?
Pferde sind ja zur Zeit wirklich teuer. Fotos möchte ich nicht einstellen, die Welt ist klein.

Generell kann hier ja auch gerne über Pferdemarkt , Preise etc. diskutiert werden.
Und wenn jemand ein Pferdchen weiß, was für meine Freundin passen könnte, dann auch gerne Bescheid geben. ( Darf ich das hier überhaupt anmerken von wegen Forenregeln oder so ?)

Na ja - wenn das Pferd wirklich BRAV ist und jeden Reiter ohne Widerwehr erträgt - gesund ist - dann ist er wohl nicht wenig wert.
vor allem "brav" und noch so sehr jung, wie sie es sich wünscht. 5000-7000 Euro denke ich. Ohne die Qualität beurteilen zu können, da kein Foto-

Wenn er gesund ist und das am Kiefer nichts ist würde ich ihn da auch ansiedeln

Er steht für 10500 Euro VB im Internet (ich habe es aber nirgends gefunden, sonst würde ich die Anzeige reinstellen). Aber bis 8000 würde der Verkäufer wohl runter gehen.
Ich finde es doch arg teuer. Bis 6000 Euro bei der jetzigen Marktlage, ja, vielleicht. Er ist ja auch gerade aus dem Ponymaß raus. 
Vor ein paar Jahren hätte man ein vergleichbares Pferd für 3500 bis 4000 Euro bekommen. 
Momentan sind Pferde wieder richtig teuer, oder sehe ich das falsch? Natürlich ist ein braves Verlasspferd wirklich viel wert, aber 8000 Euro finde ich doch teuer. Auf Turnieren, wenn man Schleifen machen wollte, hätte man mit diesem Pferd wohl keine Chance aufgrund des Aussehens und der Gänge.
Komisch finde ich, dass man Pferde über 1,70m relativ günstig bekommen kann, Alter dann meistens so 12 bis 15 Jahre. Laut Anzeigen sollen die dann auch gesund sein und preislich liegen die dann bei 5000 bis 8000 Euro, manchmal sogar drunter.

Bei fünf bis sieben würde ich den sehen, wenn gesund.
Das der keine Abstammung hat, ist bei Wallach und ausgewachsen weniger Preisminderung.
Die Preise sinken gerade wieder, aber auch vor zwei Jahren wären 10 schon üppig gewesen.
Die Größe ist nicht unbeliebt, jedenfalls bei Leuten die nicht so Turnier versessen sind.

Bumblebee schrieb:

Komisch finde ich, dass man Pferde über 1,70m relativ günstig bekommen kann, Alter dann meistens so 12 bis 15 Jahre. Laut Anzeigen sollen die dann auch gesund sein und preislich liegen die dann bei 5000 bis 8000 Euro, manchmal sogar drunter.

Vielleicht sind die, wie ich auch, einfach zu doof und setzen sie zu günstig an. Ist mir auch so gegangen, sofort tausende Anfragen und auch gleich wirklich schöne Bewerber dabei, sodass es dann einfach so bleibt. Mir ist es grundsätzlich aber auch lieber so gewesen, weil ich wirklich aussortieren konnte und viel Auswahl hatte, als wenn ich für 3000€ mehr inseriert hätte und dann vielleicht nicht so super Menschen kennengelernt hätte.


Aber wenn er jung und gesund ist, gut abdeckt und absolut zuverlässig ist, finde ich 8000€ in Ordnung. Was mir immer nicht in den Kopf geht, ist, wieso ich nicht mal den Tierarzt rufe, wenn mein Pferd da eine Schwellung hat die nicht zurück geht.

Als ich auf Pferdesuche war (vor 15 Jahren), hatte ich mein Budget gesetzt und auch nur in diesem Rahmen gesucht. Entsprechend kam ich nie auf Anzeigen über meinem Geldbeutel.

Insgesamt ist das mit den Preisen so eine Sache. Ich fand zB den Preis für Cargos angemessen, meine Schwester fand ihn zu teuer. Aber meine Schwester sucht ja auch nach ganz anderen Stärken bei einem Pferd als ich...

Obsi.

Wie bin ich froh, mein Pferd vor 20 Jahren in Ungarn gekauft zu haben. Für 1800 €. 6-jährig damals und angeritten. 

Die meisten dieser ü 170 Kracher haben in dem Alter dann einfach schon nur noch ne eingeschränkte Nutzbarkeit in Jahren gesehen. 
Das sind Warmblüter mit Schwerpunktnutzung Turniersport. Die gehen in dem Alter dann oft fur kleines Geld weg. 

Shali hat 1995 stolze 1250 DM gekostet. Darf man gar nicht drüber nachdenken. 

Gefühlsmäßig hätte ich jetzt bei der aktuellen Marktlage auch gesagt, dass zwischen 5000 - 8000 € für solch einen wie hier beschriebenen (Freizeit-)Wallach wohl realistisch sind und noch nicht zu abgehoben, vorausgesetzt, er entspricht auch den Angaben. Für Pferde mit Turnier-Erfahrung bzw. sogar Erfolgen zahlt man in der Regel mehr als das oben genannte Budget.

Und es kommt natürlich auch darauf an, wo genau man das Pferd sucht. In Süddeutschland oder hier im Rhein-Main-Gebiet sind die Preise generell höher als im Norden oder im Osten.

Je nachdem, was bei dem Befund heraus kommt, orientiert der Preis sich vielleicht noch etwas nach unten, aber es klingt für mich jetzt im ersten Moment nicht nach einer starken Beeinträchtigung oder hohen Wertminderung.

Sollte der „Knubbel“ nicht (schnell) wachsend oder gar schmerzhaft / störend sein, wäre es so gesehen in erster Linie ja erst einmal „nur ein kosmetisches Problem“. Ich würde natürlich aber vor einer Kauf-Zusicherung trotzdem gerne wissen wollen, was es ist. Ich glaube, mehr Sorgen würde es mir da sogar machen, warum er im Trab so kurz tritt. Falls das etwas auffällig aussieht.

Stitch haben wir auch wissend mit Schönheitsfehler gekauft, bei ihm ebenfalls ein „Ei“, allerdings am Bein und dort an einer nicht so brenzligen Stelle. Wenn man nicht explizit darauf achtet, fällt es überhaupt nicht auf.
Ist laut Züchtern ein Überbleibsel eines Trittes durch ein anderes Pferd, den er als Jungpferd kassiert hat. Mir fällt der richtige Begriff gerade nicht mehr ein, wenn der Bluterguss dann „verkapselt“ und sich auf dem Muskel eine weiche Beule bildet, die bleibend ist. Vielleicht ist es bei dem Wallach ja etwas ähnliches?

Unser Pony scheint generell dazu zu neigen, letztes Jahr hatte er eine tiefe Verletzung am anderen hinteren Bein und dort um die Narbe ist auch eine minimale Beule geblieben, trotz Behandlung und Egel ansetzen.
Aber auch dort immerhin kein tieferer oder schlimmerer Schaden, das Kerlchen ist mehr als fidel und hat ein klares, ansehnliches / gutes, wenn auch teilweise leider etwas herausfordernd zu sitzendes Gangwerk.

Bumblebee schrieb:

Sie sucht ein gut gerittenes Freizeitpferd, das vor allem brav ist. Sie möchte damit ins Gelände und etwas Dressur in der Halle reiten. Und gesund soll es sein. Größe von 1,55 bis max 1,65m, Alter zwischen 5 und 9 Jahren.



Ist total lieb, kennt Ausreiten in der Gruppe und auch alleine und auch Fuchsjagden mit sehr großen Gruppen, soll auch da immer lieb und händelbar sein. 

dazu noch genauer:

auch aus euren antworten danach geht ja hervor, als wenn davon ausgegangen wird, dass die eigenschaften beim reiten erhalten bleiben. nach meiner erfahrung kann das aber auch ganz schnell kaputt sein, weil es ja schon wichtig ist, wie mit dem pferd nach dem verkauf umgegangen wird und vor allem WIE es geritten wird.

ich finde das meiste gereite schrecklich (wie bekannt ist) und die meisten verkäuflichen freizeitpferde haben entweder eine schreckliche reitusbildung erhalten oder eine sehr fehlerhafte bzw eine "nahe null".


das von mir fett gemachte ist doch eine für alles aufbauende - heutzutage nicht mehr selbstverständliche ausbildung, die hoffen lässt, dass man es mit rübernehmen kann. "freiarbeit" wäre so was, wo ich denke würde es taugt nicht, denn man weiß dann immer noch nicht, wie sich das pferd mit reiter auf dem rücken verhält. tricks kann ich auch mit meinem pudel machen, dafür brauche ich kein teures pferd und der pudel liegt neben mir im bett und ich brauch nicht mal nen auto zum hinfahren.

wenn das pferdchen interessiert, kann ich nachfragen, ob sie immer noch verkäuflich ist. stand von vor 4 wochen war sie es.

sie ist 4, etwa 156 groß, vater ein tinker aus dem dorf des züchters, mutter hannoveraner mit vater sandro hit (dressurvererber als vater, das pferdchen wird vermutlich aber auch nett springen können).

sie ist immer brav und lieb beim einreiten gewesen, bewegt sich sehr schön und lässt sich gut sitzen. hat eine sattellage, wo normale sättel gut raufpassen.

haken: sie ist bislang nur 3 monate ausgebildet worden und ist seit januar nicht mehr bei uns. sie bräuchte also noch eine weitere grundausbildung.

vorteil: für kleines geld verkäuflich, ich schätze bei 5000 Euro. könnte auch wieder zu uns zum weiteren reiten.

Danke, ich werde es weiter geben. 
Der Schecke auf deinen Fotos hat aber schon wirklich ein sehr viel netteres Gangbild und macht auch mehr her... wobei das ja auch immer Geschmackssache ist. Da finde ich 5000 Euro wirklich nicht zu viel. Gut, ist natürlich auch nicht so weit ausgebildet.

Wobei ich wirklich einfach sehe, dass das andere Pferd wirklich kurz tritt und das kann natürlich auch eine Sache der Ausbildung sein.
Im Alter kommt es aufgrund von körperlichen Befindlichkeiten sowieso dazu, dass Pferde dann oft nicht mehr so gut untertreten können. 
Auch ein Pferd mit kurzen Tritten sollte lernen, möglichst unter den Schwerpunkt zu treten.
Hat es das aber nicht gelernt, kommen körperliche Beschwerden schneller und damit dann womöglich auch eher eine Unrittigkeit.

Bumblebee schrieb:

Wobei ich wirklich einfach sehe, dass das andere Pferd wirklich kurz tritt und das kann natürlich auch eine Sache der Ausbildung sein.

Tritt es ohne Reiter auch so kurz?

das kann eben auch einfach nicht optimal geritten zu sein

Mirage schrieb:

Bumblebee schrieb:

Wobei ich wirklich einfach sehe, dass das andere Pferd wirklich kurz tritt und das kann natürlich auch eine Sache der Ausbildung sein.

Tritt es ohne Reiter auch so kurz?

 Weiß ich nicht, ich habe es auch nur auf Videos unter dem Reiter gesehen.
Aber selbst, wenn ein Pferd vom Gangbild auch ohne Reiter nicht unter den Schwerpunkt tritt, sollte es doch so ausgebildet werden, dass es das lernt und die Schritte im Rahmen seiner körperlichen Möglichkeiten erweitert, Stichwort Aktivierung der Hinterhand und Erreichen des Ausbildungspunktes Schwung.

besserwissimodus an:
der schwung kommt erst am ende der ausbildung.

ggf. schiebt dort der reiter zu rödelnd im rücken rum?

Oder das Pferd ist im Gangwerk von vornherein sehr eingeschränkt und müsste nicht nur gut, sondern hervorragend geritten werden.

Gibt 101 Gründe für unterdurchschnittliches Gangwerk oder Kombinationen aus Vielem.

Fakt ist, wenn einem der Gang und die bisherige Ausbildung für 8.000 bis 10.800 Euro nicht gefällt, schaut man weiter.

Obsi.

ike pike schrieb:

besserwissimodus an:
der schwung kommt erst am ende der ausbildung.

ggf. schiebt dort der reiter zu rödelnd im rücken rum?

Der Schwung kommt an vierter Stelle, danach Geraderichten und Versammlung. Für die Schubkraft muss Schwung vorhanden sein, der durch vernünftiges Untertreten erreicht wird und dadurch auch die Bauchmuskulatur angespannt wird und der Rücken tragfähig und stark wird.
Wie gesagt, das Untertreten geht immer so weit, wie es den körperlichen Möglichkeiten des Pferdes entspricht, eben das Exterieur es möglich macht.
Aber wenn ein Pferd nicht gut untertreten kann und es Rückenprobleme , aus was für Gründen auch immer, entwickelt, kann der Reiter dem schlecht entgegen wirken.
Ich sehe es gerade bei einem Pferd mit Spat, dass zusätzlich noch einen Engstand der Wirbel hat. Durch den Spat (im übrigen hat das Pferd von jungem Alter an einen nicht vorhandenen oder verschobenen Beckenknochen, wodurch es im Alter natürlich eher zu Problemen gekommen ist) kann das Pferd gar nicht unter die Körpermitte treten, weil gehandicapt. Ansonsten hätte man dem Wirbelengstand entgegen treten können durch korrektes Reiten. Das ist aber leider bei dem Pferd körperlich gar nicht möglich.
Deswegen muss man sich schon überlegen, ob einem das reicht. Man kann nie so genau sagen, was ist, wenn ein Pferd älter wird. Einige sind von der Natur wirklich nicht vom Exterieur bevorzugt und werden trotzdem steinalt und können bis ins hohe Alter geritten werden.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist höher, wenn die Grundvoraussetzungen gut sind.

Die Scheckstute von @ike pike gefällt mir vom Exterieur und Ausdruck wirklich gut! Finde den Preis für 4-jährig, soweit gesund und angeritten, noch dazu wohl charakterlich brav, auch sehr anständig!

Und trotz der etwas abenteuerlichen Mischung nett anzuschauen. Wäre es ein Wallach und nicht gescheckt könnte ich glatt schwach werden

Nein nein, ich hab schon genügend Pferde *ooooooommmmmmmm*

Die Scheckstute finde ich auch richtig toll. Zum Glück zu klein für mich

PAweide schrieb:

Die Scheckstute finde ich auch richtig toll. Zum Glück zu klein für mich

wie riesig bist du denn??

also die reiterin auf den fotos ist 1.69. (ganz davon abgesehen, dass man mit knapp 4 ja auch noch nicht unerheblich wächst, eine stute zumindest in rahmen, tiefe, rückenlänge)

So riesig auch nicht, fast 1.80.

Ich brauche ja aber kein Pferd, deshalb muss ich mir einreden, dass es nichts für mich ist
Meine werden zwar langsam alt, aber dadurch nicht gerade billiger.

Zuletzt von PAweide am Sa Mai 04, 2024 1:32 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine hühnereigrosse Schwellung am Kopf unproblematisch sein soll? ich habe aber nicht verstanden, ob im/am Mund oder wo sonst am kiefer?
Abszesse platzen in der regel auf oder werden aufgeschnitten, Konochenkrebs ist sicher nicht harmlos und ein verkapselter Zahn, der in der Entwicklung falsch gewandert ist (war unterhalb des Ohres) musste wieder holt operiert werden, weil sich immer mal wieder eine Entzündung gebildet - warum der Zahn nicht ganz entfernt wurde, weiss ich nicht, lag evtl zu nahe am Nerv.
Ich weiss nicht, ob es hier war aber hatten wir nicht mal eine Reitbeteiligung mit Kieferkrebs bei einem Araber?
Und eine hühnereigrosse beule im Mund muss stören.
Abgesehen davon würde ich die vorherige Haltung auch in Frage stellen, wenn der Verkäufer sich nicht die Mühe gemacht hat, rauszufinden, was es ist.

Ich hab auch eher das Gefühl, dass die Preise sinken - vielleicht nicht gerade in den Hochsaisonmonaten für Kauf im Frühjahr.

Bei dem Schecken von Ike geht der Fesselkopf auf dem einen Bild recht weit nach unten für ein junges Pferd, wäre sicher ein Punkt, den man näher anschauen würde bei Interesse.

Kannst du mir ein Foto von der 2-Bein-(Galopp-)Stütze zeigen, wo das nicht der Fall ist? Dies ist ja nun sogar ein sehr stabiles Pferd mit kurzer Fesselung.